~ Achtung Tierbabies ~

Als ich am Dienstag mit meinem Hund Bazinga draußen war, griffen uns plötzlich zwei Raben an; diese zwei Raben, mit denen ich eine Beziehung aufgebaut habe, mit denen ich mich schon über ein Jahr lang unterhalte, die mir vertrauen und mir normalerweise zutraulich nahe kommen …

Erst ließ ich mich anstecken, verfiel in den Kampfmodus, verteidigte Bazinga und schimpfte mit den Raben; schnell aber erkannte ich, dass es vielleicht einen guten Grund für ihr Verhalten geben könnte … Ich atmete tief ein und aus, kam in meine Ruhe und versuchte sie telepathisch zu erreichen. Sie waren ganz aufgeregt, flogen tief über unsere Köpfe und hakten so stark auf den Baum über uns ein,dass sogar kleine Ästchen herunterfielen. Ich nahm mir die Zeit, setzte mich und wiederholte gebetsmühlenartig und liebevoll meine Frage an die Raben: „Was ist denn los?” Plötzlich vernahm ich die Antwort:

 Geh ja nicht weiter und schon gar nicht mit dem Hund!

Da vorne sitzt unser Baby im Gras. Er kann noch nicht fliegen. Wir müssen ihn beschützen und wir werden ihn beschützen. Auch wenn es bedeutet, dass wir dich verletzen müssen. Unser Baby ist das Wichtigste. Wir werden es verteidigen - ohne nachzudenken ...

Liebe Leserin, lieber Leser, Sie sehen, dieses Gespräch ist sehr kurz und voller Emotionen … und ich könnte wetten, dass auch Sie jetzt, beim Lesen, die Aufgeregtheit der Raben noch spüren. So ist das nämlich, wenn wir uns auf das Leben einlassen. Wir sind verbunden und wir alle können mit der Welt mitfühlen.

Die Botschaft aus dem heutigen Liebesbrief kommt eher von mir, von den Raben inspiriert: Gerade in der jetzigen Zeit, wo viele Tierbabies das Licht der Welt erblicken und ihre ersten Schritte tun, sollten wir noch achtsamer unsere Wege gehen.

Unsere Welt ist liebens- und lebenswerter, wenn wir nicht gleich zornig werden, falls das Tier (oder unser Umfeld) nicht so funktioniert, wie wir es gerne hätten. Wenn wir in unsere Mitte, in unsere Ruhe kommen, tief ein- und ausatmen, uns auf unsere Umwelt einstellen und wohlwollend zuhören, können wir besser verstehen. Nichts geschieht ohne Grund.

Ich bin beeindruckt vom Mut der Raben. Trotzdem sie wissen, dass ich stärker bin als sie, geben sie alles, um ihr Baby zu beschützen … Natürlich gehe ich einen anderen Weg weiter, nun da ich die frischgebackenen Rabeneltern verstehe. Aber nach kurzer Zeit höre ich wieder das Geschrei der Rabenvögel über mir. Als ich mich umblicke, sehe ich einen zweiten jungen Raben; anscheinend noch ein Baby von ihnen. Die beiden Kinder sind in einer Entfernung von ca. 100 Meter auf der Wiese gelandet, laufen nun tollpatschig munter am Boden herum und halten ihre Eltern auf Trab … Ich deute den aufgeregten Raben, „alles klar”, ändere meine Richtung zum dritten Mal und denke mir nur, was für eine große Aufgabe die beiden jetzt haben; mit ihren zwei neugierigen Jungen.

Haben Sie Zeit für einen Ausflug in die Natur? Es ist wunderschön, wohlwollend im HerzAugenBlick die Tiere zu beobachten … Wenn wir zusammenhalten und gemeinsam auf unsere Umwelt achten, tun wir uns was Gutes und machen diese Welt zu einer guten Welt, zu einer lebenswerten Heimat für alle.

Ein herzliches Dankeschön!

PS: Gestern spazierte ich wieder zu den Raben. Sie waren ruhig und näherten sich mir, als ob nichts wäre. Im Gebüsch sah ich die beiden jungen Raben zusammen herumhüpfen … Ich freue mich sehr: die Jungen haben den Feiertag mit vielen Leuten und Hunden bereits kennen gelernt und sind wohlauf und auch die Rabeneltern (übrigens sind Rabeneltern gute Eltern, die sich rührend um ihren Nachwuchs sorgen) verhalten sich wieder entspannt. Alles ist in Ordnung.