Meine Interview-Partnerin für den heutigen Liebesbrief ist Henne Strauß. Sie schaut mich bei meiner Suche nach einem Tierwelt-Botschafter so verdutzt ausm Internet an, dass ich sie einfach fragen muss. Sie seufzt, hat wohl damit gerechnet und fühlt sich ertappt – obwohl sie herzallerliebst in die Kamera blickt.

Thhhhjjja, was soll ich nur sagen?! ( ( sie schaut beschämt zur Seite ) )
Ja, es stimmt: Wenn mir was nicht passt, dann bin ich einfach mal weg …

Aber was siehst du, wenn du mich auf diesem Foto betrachtest? Dir fallen bestimmt meine wunderschönen großen braunen Augen auf, die so liebevoll in die Welt blicken, so zufrieden … Und auch mein entspannter Schnabel und meine heiße Frisur … Ja, ich sehe wirklich zufrieden aus und ich habe auch allen Grund dazu – in diesem Foto-Moment. Trotzdem verstecke ich hin und wieder den Kopf im Gras – im Gras und nicht im Sand.

Und jetzt, wo ich darüber gesprochen habe, fühle ich mich gar nicht mehr ertappt: Nein, ich stehe dazu! Warum soll ich mich in meiner vollen Größe zeigen, wenn Gefahr droht oder warum soll ich was ansehen, wenn ich es nicht sehen möchte, wenn es meinem Herzen, meiner Seele nicht guttut?!? Das nützt niemandem etwas. Da ducke ich mich, schaue einfach mal weg und bin in meiner eigenen schönen Welt, der Welt in meinem Kopf, der Welt in meinem Herzen. Das ist total legal und ich merke gerade: ich liebe mich für diese Eigenschaft.
Sich hin und wieder mal wegzubeamen kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Das ist nicht verboten und tut so unheimlich gut.

Und wenn die Welt wieder schön genug ist, erhebe ich meinen Kopf vom Boden und kann zufrieden und liebevoll durch die Gegend blicken … und mittels der Kamera sogar bis zu dir. Dann schauen wir uns tief in die Seele und wissen, dass wir alle gemeinsam auf dieser wunderschönen Welt sind, dass wir alle zusammengehören, verbunden sind, dass wir alle eins sind auf und mit diesem Planeten.

Zudem finde ich mich ein außerordentlich aufstellendes Fotomodell und ich möchte als Leitbild in jedem Herzen präsent sein: Seht mich an, seht durch meine Augen, seht wie schön doch die Welt ist, wenn wir sie mit Liebe betrachten.

Und wenn sie mal nicht schön ist und wir sie nicht schöner machen können – Augen zu und in die eigene Welt abtauchen … ( ( sie zwinkert mir aufmunternd zu ) ) 
Weiterlesen „~ meine Welt ~“

Heute ging ich gezielt zu einem kleinen Tümpel im Wald, um mit den Kaulquappen zu sprechen. Ich wollte mich mit ihnen über ihre Verwandlung zum Frosch unterhalten, aber es kommt anders als geplant: Eine kleine Kaulquappe tritt mit mir in Kontakt; sie strotzt vor Zufriedenheit und möchte mir unbedingt erzählen …

Ja, ja, ich werde mal ein großer Frosch sein, aber darum geht es doch gar nicht. Im Moment bin ich Kaulquappe und ich fühle mich kaulquappenwohl und darüber möchten wir sprechen! Ich bin nämlich überglücklich, dass ich es geschafft habe zu schlüpfen und eine Kaulquappe zu werden. Das alles ist nicht selbstverständlich.

Viel zu viel nehmen wir als allzu selbstverständlich hin – aber alleine, dass wir alle auf dieser Welt sind, dass ich im Froschlaich gelegt wurde, ist an sich schon ein Wunder. Und dass ich nun in diesem Gewässer bin, ist nochmals ein Wunder … Dankeschön! ( ( Dabei fühle ich ihre Dankbarkeit und unendliche Liebe ) )

Jeder Moment ist wundervoll und Zeit spielt keine Rolle. Ich fließe mit der Zeit und weiß, dass für mich gesorgt ist. Ich muss nichts tun, habe alles, was ich brauche und alles geschieht zur rechten Zeit. Damit meine ich, dass es so passt, wie es ist und dass ich mich nicht mit den anderen vergleichen werde. Es gibt nämlich ein paar unter uns, die haben schon Beine, manche sogar schon alle vier. Diese Freunde werden bald ihre nächste Reise antreten. Ich bin gerade erst geschlüpft und freue mich des Lebens im Waldtümpel.

Weiterlesen „~ Metamorphose ~“

Unglaublich welch Gesumme, wenn man diese Tage neben einem blühenden Strauch steht. Es scheint, als ob alle Insekten auf den Beinen sind, um den Strauch zu bestäuben und um sich und ihre Familie mit Nahrung zu versorgen … Stellvertretend für all die Insekten im Strauch, unterhalte ich mich mit der Biene vor meiner Nase. Sie ist für das Gespräch bereit, sammelt aber fleißig weiter, während wir uns unterhalten.

Oh, wir lieben es. Die Sammel-Arbeit ist schön. Wir fliegen von Blüte zu Blüte und dann wieder nach Hause in den Bienenstock. Wir sammeln alle gemeinsam und es macht uns viel Spaß … Die Zeit verrinnt und plötzlich ist es wieder Abend.

In der Abendsonne machen wir unseren letzten Flug, ruhen uns in der Nacht aus und fliegen bei Sonnenaufgang wieder los – tagaus, tagein. Jeder hat seine bestimmte Aufgabe und ich bin eine Arbeiterin. Das habe ich niemals hinterfragt. Ich bin eine stolze Arbeiterin und es geht mir gut, es geht uns allen gut.
Weiterlesen „~ Arbeit ~“

Heute interviewe ich die Schwäne, die ihr Nest beim Steinacher Hafen direkt unterhalb eines Weges gebaut haben. Viele Menschen und Hunde spazieren hier vorbei und ich mache mir Sorgen, ob sie genügend Ruhe finden, um die Eier auszubrüten und für die Jungen zu sorgen. Damit ich ihre Nistplatz-Wahl besser verstehe, frage ich sie: „Aus welchem Grund habt ihr euer Nest hier gebaut? Ihr wusstet doch vorher schon, dass viele Menschen und Hunde vorbei spazieren und dass ihr keine Ruhe haben werdet.”

Unser Nest ist in bester Lage. Wir lieben es hier. Dieser Platz war begehrt und wir haben ihn verteidigt.

Ja, mag sein, dass es ruhigere Plätzchen am See hat; aber es gibt kaum eines, wo man so schön gesehen wird. Sieh nur, wie wunderschön wir sind; so strahlend weiss, ein gut geformter Körper, wir sind gross und wir sind respekteinflöß end … ( ( dabei faucht er bedrohlich zu mir herüber ) )


Wir sind stolz darauf Schwan zu sein und hier, an diesem Platz, werden wir gebührend beachtet. Viele Menschen kommen nur wegen uns hierher, sie bewundern uns und später bewundern sie auch unsere Babies.


Schwäne haben vor nichts Angst und das demonstrieren wir so oft es nötig ist. Wir gehen auf die Gefahr zu. Wir zeigen uns gerne, wissen um unsere Schönheit und wir kennen unsere Größe und unsere Stärke. Viele Menschen fühlen sich von uns angezogen und haben gleichzeitig großen Respekt vor uns. Das gefällt uns.
Weiterlesen „~ süße Gefahr ~“

Heute, zum Muttertag, habe ich mich auf die Suche nach Tiermütter gemacht und ein keckes Tierkind gefunden, das seiner Mama unbedingt „DANKE” sagen möchte:

MEINE Mama ist nämlich die Beste! Sie ist jetzt bei mir und sie war bei mir, als ich auf diese Welt kam. Das ist soooo schön. Ich liebe meine Mama. Ich bekomme von ihr Wärme und Sicherheit und zu essen. Am liebsten trinke ich noch immer ihre Milch, aber ich bin schon groß und kann auch schon Gras essen. Das habe ich auch von meiner Mama gelernt. Sie ist so weise. Sie weiß, wie das Leben läuft und sie zeigt mir alles.  

Bei ihr bin ich sicher. Sie ist groß und stark. Sie beschützt mich. Und sie nährt mich und sie kuschelt mit mir. Manchmal stoßt sie mich auch, aber dann weiß ich genau warum … Sie macht das toll und ich möchte bei keiner anderen Mama sein.  

Am liebsten bin ich ganz nah bei ihr; aber wir sind sowieso verbunden – für immer. Das weiß ich. Auch wenn sie mal nicht da ist, bin ich trotzdem nicht alleine, weil ich eine Mama habe.  

Ich möchte meiner Mama danke sagen. Danke, einfach nur, weil sie da ist. Sie muss nichts Spezielles machen. Es ist die beste Mama auf der ganzen Welt!
Weiterlesen „~ beste Mama ~“

Bei meinem heutigen Ausflug treffe ich einen Zitronenfalter, der sehr gerne seine Weisheit mit uns teilen möchte:

Das Wichtigste für mich ist die Leichtigkeit im Leben und diese lebe ich jeden neuen Tag.

Ich tanze durch das Leben, koste mal an dieser Blüte, dann an jener und wenn mich der Wind überrascht, bringt er mich an einen ganz anderen Ort. Dann lande ich halt woanders, als ich eigentlich hinwollte und tanze dort weiter und koste an den Blüten, die eben dort wachsen … 

Und freue mich weiter des Lebens und freue mich, eine neue Gegend kennenzulernen.

Der Wind ist, wie er ist und das Leben ist, wie es ist.

Und wir dürfen unsere ganz eigenen (Tanz-)Schritte dazu machen.

Und mit Leichtigkeit lässt es sich viel leichter durchs Leben tanzen ...
Weiterlesen „~ das Leben tanzen ~“

Als ich am Dienstag mit meinem Hund Bazinga draußen war, griffen uns plötzlich zwei Raben an; diese zwei Raben, mit denen ich eine Beziehung aufgebaut habe, mit denen ich mich schon über ein Jahr lang unterhalte, die mir vertrauen und mir normalerweise zutraulich nahe kommen …

Erst ließ ich mich anstecken, verfiel in den Kampfmodus, verteidigte Bazinga und schimpfte mit den Raben; schnell aber erkannte ich, dass es vielleicht einen guten Grund für ihr Verhalten geben könnte … Ich atmete tief ein und aus, kam in meine Ruhe und versuchte sie telepathisch zu erreichen. Sie waren ganz aufgeregt, flogen tief über unsere Köpfe und hakten so stark auf den Baum über uns ein,dass sogar kleine Ästchen herunterfielen. Ich nahm mir die Zeit, setzte mich und wiederholte gebetsmühlenartig und liebevoll meine Frage an die Raben: „Was ist denn los?” Plötzlich vernahm ich die Antwort:

 Geh ja nicht weiter und schon gar nicht mit dem Hund!

Da vorne sitzt unser Baby im Gras. Er kann noch nicht fliegen. Wir müssen ihn beschützen und wir werden ihn beschützen. Auch wenn es bedeutet, dass wir dich verletzen müssen. Unser Baby ist das Wichtigste. Wir werden es verteidigen - ohne nachzudenken ...
Weiterlesen „~ Achtung Tierbabies ~“

Heute spreche ich mit einer Schönheit … Es war Liebe auf den ersten Blick und ich bin jedes Mal wieder verzaubert, wenn ich dieses wunderschöne Foto sehe: eine Garten-Bänderschnecke (ohne Bänder), fotografiert von Myriam Zilles. Eine Schönheit, die alleine beim Betrachten alles ausdrückt:

Frieden – meine Hauptbotschaft an alle ist: FRIEDEN.

Das Leben ist freundlich.

Ich schalte einen Gang zurück und die Welt gleitet an mir vorbei. Je langsamer, desto mehr kann ich die Essenz von allem aufnehmen.

Ich habe nämlich ein lustiges Gedanken-Experiment: ich stelle mir vor, dass ich eigentlich fix immer an der gleichen Stelle bin und die Welt da draußen sich an mir vorbei bewegt … Das ist lustig und fühlt sich recht entspannend an.

Hektik kenne ich sowieso nicht. Alles kommt zur rechten Zeit und auch ich bin zur rechten Zeit am rechten Ort. Das Leben ist so friedlich.
Weiterlesen „~ friedvolles Leben ~“

Na, wer guckt denn da so neugierig in die Kamera?

Willkommen Fremder, ich bin die Frieda und ich freue mich sehr über deinen Besuch! 

Schön, dass du bei mir verweilst – so können wir uns anfreunden. Besuch ist bei mir immer willkommen, das Kennenlernen finde ich eine interessante Sache: erst sind wir uns fremd – jeder Besuch hat seinen eigenen Geruch, seine faszinierende Hülle, seine außergewöhnliche Erscheinung; jeder Besucher ist besonders, einzigartig und auch ungeheuer – aber wenn wir uns „beschnuppert“ haben, können wir Freunde werden.

Weißt du, ich bin sowieso die neugierigste und frechste Kuh hier auf unserer Weide; und ich bin die Kuh, die am meisten Freunde hat, am meisten Menschen kennt. Unsere Weide ist spannend; hier spazieren nämlich jeden Tag viele Menschen und Hunde vorbei, die ich dann alle inspiziere. Egal ob Fremder ob Freund oder ob sonst was Neues zu erkunden ist – ich bin immer die Erste.

Wir Kühe sind allgemein neugierige und offene Tiere, aber meine Kollegen sind etwas vorsichtiger. Ich darf mir gar nicht zu viel Angst erlauben, weil ich ja alles kennen lernen möchte …

… und nun möchte ich auch die Kamera kennen lernen; die sieht so spannend aus. Am liebsten würde ich daran lecken; mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen. Ich begreife das Leben mit meiner Zunge und möchte so gerne alles ausprobieren. Wie wohl so eine Kamera schmeckt?!
Weiterlesen „~ Willkommen Fremder ~“

Wie im PS zum Muttertag („beste Mama“) versprochen, mache ich die heutige Tierkommunikation zum Thema „Vatertag“. In meinem Vaterland Österreich werden heute die Väter für all ihre Liebe geehrt.

So schließe ich meine Augen und weite meinen Geist, um in der Tierwelt den passenden Interviewpartner ausfindig zu machen. Augenblicklich erscheinen die Kaiserpinguine vor meinem geistigen Auge. Auch im Internet finde ich schnell eine Gruppe frischgebackener Papas, die sich alle freuen, uns zu erzählen (mehr zu diesem Wirrwarr im PS) … Stellvertretend für alle meldet sich der Pinguin vorne rechts.

Wir haben es nun wieder lockerer. Es wird wärmer und unsere Kleinen sind schon etwas größer. Nun können wir uns wieder ein bisschen freier bewegen.

Es ist schön zu sehen, dass es unseren Jungen gut geht - wenn sie gut gedeihen, groß werden und bald selbstständig leben können. Mein Baby kann sogar schon mit den eigenen Füßen auf diesem eisigen Boden stehen; das ist ein bemerkenswerter Entwicklungsschritt.

Ich liebe meinen Kleinen und ich bin stolz auf ihn – und auf mich. Wir beide haben es geschafft. Die schwierigste Zeit haben wir überstanden.

Nun hoffe ich nur noch, dass es seiner Mama gut geht und dass sie sehr bald mit dem Futter zurück kommt und uns beide entlastet. Das Baby hat Hunger und auch ich habe großen Hunger; eigentlich bin ich kurz vor dem Verhungern, aber ich bin stark, ich bleibe hier bei meinem Baby. Sobald meine Frau zurückkehrt, bekommt Junior zu essen und ich kann wieder auf Futtersuche gehen. Dann können wir alle endlich wieder was futtern …

Wie gesagt, die Aufzucht hier ist keine leichte Sache, aber es gehört zu unseren Aufgaben als Papas und wir tun unser Bestes. Wir Männer halten zusammen. Wir stehen dicht beieinander und geben den Kleinen unsere Wärme und später einmal stehen wir vielleicht mit unseren Söhnen Körper an Körper, wenn sie mal ein Baby haben … Den Kleinen heranwachsen zu sehen macht mich sehr stolz und glücklich.

Weiterlesen „~ Vater sein … ~“