Heute treffe ich eine Eidechse ohne Schwanz. Es ist ein Männchen und er sieht ziemlich zufrieden aus. Trotzdem tut er mir leid und ich denke, „was, wenn ihn nun ein Raubtier erwischt? Ohne Schwanz hat er ja viel weniger Chancen zu entkommen.“ Anscheinend hat er meine Gedanken gehört und er fragt mich:

Warum bemitleidest du mich? Ich liege in der Sonne und mir geht es bestens. Kann ich vielleicht dir helfen?

Ach so! Du meinst, weil ich meinen Schwanz verloren habe ...
Nun ja, ich formuliere das gerne anders: ich habe meinen Schwanz einer Rabenmutter geschenkt, die Nahrung für ihre Jungen brauchte.

… ( ( Herr Eidechse schmunzelt erst, räuspert sich dann und erzählt hinter vorgehaltener Pfote ) ) … Du und ich und wir alle wissen genau, dass das so nicht ganz der Wahrheit entspricht. Ich war einfach zu langsam … Gut hat sie nur noch meinen Schwanz erwischt! In Wirklichkeit war ich damals recht erschrocken und verkroch mich in der Steinwand. Von dort aus sah ich, welch Freude die Rabenmutter mit meinem Schwanz hatte. Der zappelte nämlich noch immer und sie pickte eifrig darauf ein. 

In diesem Moment kam mir die Idee der Umformulierung und seither glaube ich die Geschichte des „Schwanz-Verschenkens“ sogar selbst.

Weißt du, dieses Erlebnis ist nur halb so schlimm – aber halt nur, weil sie nicht meinen ganzen Körper erwischt hat! Wir Eidechsen haben so ziemliche Superheilkräfte:  uns wächst der Schwanz einfach wieder nach und dann …
dann kann ich ja wieder großzügig verschenken ...
… ( ( Herr Eidechse zwinkert mir verschmitzt zu ) ) …

Diese Geschichte aus der Vergangenheit  hätte ich doch glatt vergessen, hättest du mich nicht darauf angesprochen. Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Körper, auch wenn ich einen Stummelschwanz habe. Das Leben ist genau gleich sonnig. Ich denke auch nicht daran, was passiert ist oder in Zukunft passieren wird. Seither trainiere ich zwar vermehrt meine Reaktion und Schnelligkeit – aber nicht, weil ich Angst vor der Zukunft habe, sondern weil es mir riesigen Spaß macht. Nun bin ich einer der ersten …
Weiterlesen „~ Superheilkräfte ~“

Passend zum vermehrten Eierkonsum über die Osterfeiertage, kommt heute Frau Henne zu Wort. Ich spreche sie aufs Eierlegen an …

Och, nö … das ist eigentlich nicht sehr schlimm.
Klar mach ich ein großes Gegacker; angenehm ist es nicht; aber es gehört zu meinem Leben. Spätestens jeden zweiten Tag will so ein Ei aus mir raus. Das ist bei uns Hühnern nun mal so … und meine Menschen freut’s.
 
Viel wichtiger ist mir, dass ich genügend Platz zum Leben habe. Ich brauche meinen Freiraum. Da scharre ich und picke Würmer und Körner und Samen und alles, was ich sonst noch Interessantes und Leckeres finde – das ist himmlisch. Da vergesse ich die Zeit und alles um mich herum.
 
Wenn mir dann eine andere Henne zu nahe kommt – egal ob ich in ihr Gehege oder sie in meines geraten ist – dann regeln wir das miteinander. Die Überzeugendere gewinnt. Dabei ist wichtig, dass es rundum genügend freien Raum zum Ausweichen und Weiterwühlen gibt.
 
Eine feine Scharrstelle gebe ich nicht so schnell auf und auch nicht meinen Lieblingsplatz in der Erdkuhle, wo ich mich so wunderbar entspannen kann.
 
So geht es jeder von uns. Jede hat ihre Vorlieben und ihre Lieblingsplätze und keine mag diese gerne aufgeben. Nun muss ich aber zugeben, … ( ( Frau Henne schaut sich um, räuspert sich und flüstert mit vorgehaltenem Flügel in meine Richtung – etwas verlegen und auch etwas stolz ) ) … ich muss schon sagen, dass ich eine der stärkeren Hennen hier bin. Ich gehe einfach selbstbewusst an den Platz, der mir gefällt und meistens bekomme ich ohne großem Kampf was ich will.
 
Das geht halt in unserer Gemeinschaft hier, weil jede von uns genügend freien Auslauf hat.
Weiterlesen „~ Platz zur Entfaltung ~“

In dieser, meiner Geburtstagswoche habe ich mir eine Extraportion Zeit in der Natur geschenkt. Es ist immer wunderschön, erholsam und lehrreich und diesmal haben die Vögel eine ganz besondere Lehrrolle übernommen. Sie zeigten mir, dass sie einfach ihr Lied singen – jeder einzelne sein ganz persönliches. So klingen die verschiedensten Töne, Rhythmen, Laute, Melodien, Schreie, Lautstärken und Vogelstimmen durch den Raum und aus diesem unterschiedlichen Gezwitscher entsteht in seiner Gesamtheit eine atemberaubende Sinfonie.
 
Traumhaft, wie die Vögel einfach zusammen singen und sich anscheinend keiner Gedanken macht, wie seine Stimme in diesen großen Chor der Erde passt und ob er sich vielleicht besser anpassen und verstellen sollte. Zu diesem Thema befrage ich Herrn Rotkehlchen für unseren LoveLetter:

Ob mein Lied den anderen gefällt oder nicht habe ich mir noch nie überlegt. … ( ( Das Rotkehlchen hält inne und sieht mich nachdenklich an ) ) …
 
Mit diesem Gedanken wird mir ganz komisch, mulmig; ich fühle mich unsicher; ich schaue mich um und beobachte meine Umgebung; ich teste meine Stimme, bewerte sie; ich werde leiser, vorsichtiger. Nein, mit diesem Gedanken singe ich nicht mehr mit meinem Herzen; ich bin im Kopf.
 
… ( ( Das tut mir nun leid und ich bestätige das Rotkehlchen, dass er eine wunderbare Stimme hat ) ) …
 
Ja, das fühlt sich schon wieder besser an, wenigstens gefällt es dir. Aber was ist mit meiner Umgebung? Gefalle ich wirklich allen? Und warum sagt es mir keiner?
 
Nein, auch mit diesem Gedanken, dass ich gut bin, singt es sich nicht so locker wie am Anfang.
 
Nur wenn ich gar nichts denke, kann ich meiner Lebensenergie vollen Ausdruck verleihen, kann ich aus dem Herzen heraus zwitschern; so, wie es mir gefällt – frei und leicht und fröhlich; aus dem Moment heraus.
 
Danke für deine Frage und diese Erfahrung. Es war ein interessantes Experiment.
Jedoch möchte ich mir nun nicht mehr weiter Sorgen über mein Singen, über meine ganze Erscheinung machen.
Ich möchte lieber einfach nur so sein, wie ich bin.
Weiterlesen „~ Sing dein Lied ~“

Unsere Känguru-Dame hat es lieber ruhiger, beobachtet aus der Ferne und lässt sich dabei von niemandem (mehr) dazwischenreden. Sie rennt dem Glück nicht hinterher sondern erkennt und genießt den Reichtum vor ihrer Nase.

Das Leben hat mich gelehrt, dass es sicherer ist, wenn ich zuerst aus der Ferne beobachte. Ich komme nur näher, wenn es sich gut anfühlt, wenn ich es wirklich möchte und ich mich sicher dabei fühle.
 
Mein Bruder hatte mich immer ausgelacht und mir erzählt, wie stark wir Kängurus sind und dass ich vor nichts Angst zu haben brauche. Dabei verstand er mich nicht. Ich weiß um meine Stärke und ich habe keine Angst. Ich bleibe auf meinem bekannten Platz, weil ich mich hier wohlfühle. Das hat einfach mit meiner Art und nichts mit Angst zu tun. Ich bin nicht sehr neugierig und muss nicht immer überall vorne mit dabei sein. Mein Bruder war sehr neugierig und immer vorne mit dabei. Eines Tages wagte er sich zu schnell zu weit nach vorne und wurde überrollt. Das möchte ich nicht haben. Da bin ich lieber vorsichtiger. Und ich bin sehr glücklich damit.
 
Im Hintergrund zu beobachten kann jede Mange Spaß machen. Nein, ich muss nicht immer mittendrin sein. Vorne ist Rambazamba und ich sitze gemütlich hier und sehe dem Spektakel zu. Das lässt mich in meiner Ruhe und Zufriedenheit verweilen.
 
Falls ich doch neugierig werde und mich sicher genug fühle, dann gehe ich auch nach vorne, schaue es mir näher an, mache vielleicht sogar mit. Aber alles mit Achtsamkeit.
 
… ( ( Die Känguru-Dame scheint in Gedanken versunken. Erst nach einer langen Pause spricht sie – schulterzuckend – weiter ) ) … Und wenn ich genug gesehen habe und es mich nicht reizt, grase ich friedlich weiter … an meinem ruhigeren Platz im Hintergrund.
 
Ja, ich weiß sehr genau wie stark ich bin, aber deswegen muss ich nicht überall mittendrin dabei sein. Ich bin dort anzufinden, wo ich mich wohl fühle.
Weiterlesen „~ Reichtum in Reichweite ~“

Derzeit befinde ich mich in den Ferien und habe mich für unseren heutigen LoveLetter bewusst nach einem Tierfoto umgesehen, das mein momentanes Leben am besten beschreibt …

… ( ( Die Koala-Dame lässt sich nicht von mir stören, scheint mich überhaupt nicht zu bemerken und schläft einfach weiter – tief und fest und friedlich ) ) …
Weiterlesen „~ Siesta ~“

Die heutige Botschaft kommt von einer überglücklichen Muschel, die ich am Strand vor dem Austrocknen und/oder Gefressen-Werden retten durfte.

Vielen, vielen Dank für deine Rettung. Ich habe gewusst, dass ich wieder ins Meer zurückkommen werde. Ich habe gewusst, dass ich es schaffe. Ich habe es gewusst.
 
Eine Muschel zu sein ist großartig. So ein Segen. Wenn es brenzlig wird, kann ich einfach meine Schale schließen und geduldig auf meine Retterin warten … ( ( Frau Muschel steckt mich und wahrscheinlich das ganze große Meer an, mit ihrer überschäumenden Freude, dass ihre Taktik des Verschließens funktioniert hat ) ) …
 
Und nun, da ich wieder auf dem sicheren Boden des Meeres bin, kann ich mich entspannen, meine Schale öffnen, frisches Wasser einströmen lassen, wieder frei leben, mit den Wellen schaukeln.
 
Auf und zu – das ist mein Geheimrezept fürs Leben.
Weiterlesen „~ geschlossene Rettung ~“

Das heutige Foto der grünen Wanze ist symbolisch für die Lehrerin, die mir letztens begegnet ist, während ich mit Bazinga im Gras saß: ein schmales, grünes Insekt, mit weinroten Fühlern. „Dich werde ich im Internet suchen“, dachte ich mir – ganz entzückt von diesem zarten Wesen.

Was willst du mich im Internet suchen? Ich bin ja hier, hier bei dir. … ( ( Das kleine grüne Wesen schien mich kopfschüttelnd zu mustern ) ) …
 
Ihr Menschen seid schon eigenartig, mit eurem Hang alles zu beschreiben und allem einen Namen zu geben. So vertreibt ihr flugs die Magie des Moments.
 
War das nicht ein einziger langer erfüllender Augenblick in der Zeit- und Raumlosigkeit, als wir uns getroffen haben? Verschmolzen, innig, glückselig, eins, …
bis du angefangen hast zu denken, mein Aussehen zu beschreiben und damit meinen Namen finden wolltest.
Wir waren nicht mehr einfach nur vereint.
 
Liebes, Namen sind Schall und Rauch, Gefühl ist alles. Lass uns zurückkehren in die Magie des einmaligen Momentes, ins Eins-Sein miteinander, ohne Grenzen, ohne Namen, ohne Gedanken.
Weiterlesen „~ one Name ~“

Der heutige LoveLetter geht sehr tief. Bitte achte gut auf dich, mache es dir nun ganz gemütlich, warm und kuschelig, … bevor wir gemeinsam die Reise zum Herbst des Lebens antreten. Als Einstieg erzählt uns Herr Labrador sen.:

Das Leben ist so viel schneller geworden. Oder ich bin langsamer geworden. Oder beides. Wer weiß.
Seit einiger Zeit komme ich mit dem Denken und Reagieren kaum noch mit und das verwirrt mich. Sehr.
 
Vieles was ich früher gern gemacht habe, geht nicht mehr. Ich schlafe viel. Das tue ich auch gerne. Mein Körper ist schwer. Er schmerzt, mal mehr mal weniger. Ich habe ihn nicht mehr immer unter Kontrolle. … ( ( Herr Labrador seufzt tief und versinkt in Gedanken. Meine Aufmerksamkeit bleibt. Minuten später ist er wieder ganz da und spricht weiter ) ) …
 
Mein Frauchen war immer gut zu mir. Wir waren ein super Team. Wir hatten eine gute Zeit miteinander. Nun merke ich, dass ich ihr mehr Mühe bereite. Das tut mir leid. Jedoch scheint sie mich noch immer zu lieben. Sie bleibt treu an meiner Seite. Ich spüre ihre Liebe. Ja, unsere Herzensverbindung bleibt.
 
Ich spüre, dass es Zeit ist. Bald werde ich meinen Körper verlassen, nicht aber mein Frauchen. Meine Menschen werde ich nie ganz verlassen. Den Körper lasse ich zurück, aber nicht die Herzen der Menschen. Die Seelenverbindung bleibt. Für immer.
 
Alt und schwerfällig und langsam bin ich geworden, und ich weiß nicht mehr viel. Aber eines bin ich mir sicher sicher: Die Liebe bleibt; auch ohne Körper. Das spüre ich tief in meinem Herzen.
Weiterlesen „~ Seelenverbindung ~“

Im letzten LoveLetter ging es sowohl ums Loslassen (siehe HAB-Experiment), als auch um die Verbindung der Seelen, über das Erdenleben hinaus.

Heute erzählt uns Wölfin „Magic“ über die Verbundenheit in ihrem Rudel.

Mit unseren Gesängen stellen wir immer wieder den Kontakt zu unserer Familie her. Es ist magisch. Auch wenn wir allein im Revier unterwegs sind, weit voneinander entfernt, fühlen wir uns mit der Gruppe verbunden. Wenn wir heulen und unser Rudel mit einstimmen hören, sind wir sofort wieder doppelt so stark und mutig.

Mit diesem gemeinsamen Gesang vergewissern wir uns, dass wir nicht allein sind, dass unser Rudel in Reichweite ist und wir erkennen, wie es den anderen geht bzw. ob jemand Hilfe braucht und wir tauschen uns aus, was wir Interessantes entdeckt haben und was sonst so im Revier los ist.

Und dann, wenn wir über alles Wesentliche informiert und uns genug lautstark miteinander verbunden haben, setzen wir unseren Weg fort – wieder leiser, miteinander verbunden und mit einem unheimlich guten Gefühl, fast wie ein Schutzpanzer. Wir haben unsere Zusammengehörigkeit bestärkt, unsere Superkräfte aufgetankt und gehen unseren Weg zuversichtlich mutig weiter – fast so, als wäre die gesamte Meute wirklich mit uns und stärke uns den Rücken.

Nebenbei haben uns auch alle anderen Tiere gehört und wissen, wo wir sind und wie unheimlich stark und verbunden ...
Weiterlesen „~ Verbundenheit ~“

Es ist Weihnachtszeit und dieser entspannte Weihnachtshund möchte uns seine frohe Botschaft bringen – ohne großer, lauter Emotionen, voller innerer Zufriedenheit und tiefem Glück. Das Interview erinnert an das gleichmäßige Plätschern eines Flusses. Ich sitze entspannt da und lass mich von der glücklichen Energie einhüllen.

Mein Weihnachtswunsch ist, dass dieser Moment niemals endet. 

Meine ganze Familie ist zuhause, wir waren gemeinsam spazieren, haben gemeinsam gegessen und nun sitzen wir gemeinsam im Wohnzimmer. Überall Frieden. Es fühlt sich rundum alles einfach nur wohlig an, geborgen, heimelig. 

Den Stoff auf meinem Kopf bräuchte ich nicht, aber er stört mich nicht und meiner Familie gefällt‘s. Sie sind so zufrieden und glücklich wie selten. Das bin ich auch.

Das größte Geschenk ist die Gemeinsamkeit, die Geborgenheit, das Zuhause – für mich und auch für meine Familie. Ich glaube, das ist Liebe. Ja, Hauptsache Liebe, dann scheinen alle glücklich, dann ist alles gut.
Weiterlesen „~ Hauptsache Liebe ~“