Herr Heuschreck ist ein fröhliches Wesen und ist gerne bereit mit uns zu plaudern. Seine Botschaft beginnt er mit einer Frage:

„Warum bin ich nur so glücklich?“

Das frage ich mich ständig und mir fallen sooo viele Dinge ein … ( ( Herr Heuschreck ist voller Enthusiasmus ) ) …

Ich habe wirklich ein gutes Leben und wahrscheinlich bin ich so glücklich, weil ich mich auf verschiedene Art und Weise bewegen kann … ( ( Er grinst mich an und macht stolz seine "Fortbewegungs-Vorführung" ) ) …

Am liebsten hüpfe ich auf und ab. Schau mal, wie weit ich hüpfen kann. Das macht mir am meisten Freude. Ich bin so leicht. Ich hüpfe durch mein Leben.

Wenn ich weiter weg möchte, dann hüpfe ich wieder auf und … schau … ( ( er hüpft, spannt seine Flügel und segelt davon ) ) … Ich habe sogar Flügel, die mich sehr weit reisen lassen. Das macht auch viel Spaß. Da mache ich richtig große Sprünge …

Und wenn ich mich nur ein wenig verschieben möchte, zum Beispiel beim Essen, dann benütze ich meine Beine, mache ein Schrittchen nach dem anderen.

Oh, ich bin so glücklich … ( ( der Heuschreck strahlt über sein ganzes Gesicht ) ) … Ich bin sicher so glücklich, weil ich so flexibel bin, sooo viele verschiedene Möglichkeiten habe, um mich durch die Welt zu bewegen.

Hast du auch so viele? Dann bist du auch so glücklich?
Weiterlesen „~ sinnvolle Fragen ~“


Heute habe ich wohl einen der frechsten, weisesten und jüngsten Botschafter bei mir. Dieses Küken hat meine Welt ziemlich durcheinanderwürfelt …

Was?!? Du möchtest mich nicht als Oster-Botschafter nehmen? Nur weil ich nicht eines dieser süßen gelben Küken bin?!?

Wieso grenzt du dich selbst so ein? Wenn du so weitermachst, wirst du gute Chancen verpassen ...

Hey, es ist Ostern. Das Fest der Auferstehung. Es geht um das Leben und …
… sieh mich an: ICH LEBE!

Was erwartest du mehr von einem Botschafter für das heutige Osterfest?

Diese meine Freude möchte ich gerne mit der ganzen Welt teilen. Ich freue mich so sehr in dieser neuen Welt zu sein. Es ist wie ein Wunder.

Meine alte Welt, also das Ei, wurde langsam zu klein für mich.

Erst hatte ich riesige Angst. Ich dachte, ich würde platzen und wollte mein Wachstum stoppen. Aber das ging nicht. Ich bin immer größer geworden. In genau dem Moment, in dem ich mit meinem Leben abgeschlossen habe, in dem ich dachte, „ich werde sterben“, kam mein Schnabel an die Hülle des Eies und durchstieß sie. Meine alte Welt bekam ein Loch ...

Ich war so voller Freude. Ich war nicht tot. Ganz im Gegenteil: da draußen wartete noch viel mehr Leben  auf mich; Wärme, Buntheit, die Sonne, fröhliches Gegacker, kuscheliges Stroh, … Schnell wurde mir klar, wofür der Schnabel gut ist und so habe ich fleißig weitergepickt. Ich habe mich selbst aus meinem viel zu eng gewordenem Ei befreit.

Daher glaube ich, dass ich genau richtig für die heutige Botschaft an die Menschen bin. Diese meine Erfahrung empfinde ich recht nahe an euerem Osterfest. Ich kann es euch leibhaftig bestätigen: es gibt noch viel mehr Leben nach dem Tod!

Und dieses Leben ist voller Sonne und Wärme und Buntheit und Freude und Licht und Wohlgefühl und so viel Schönem mehr!

Der Tag des Schlüpfens war ein Fest. Seither feiere ich jeden Tag; auch diesen Tag und jeden, der noch kommen wird. Ich habe gelernt, dass ich alles habe, was ich brauche, dass mir zur richtigen Zeit das richtige Werkzeug  gezeigt wird, dass für mein Leben gesorgt ist.

Ich vertraue. Das bedeutet Ostern für mich.
Weiterlesen „~ noch viel mehr Leben ~“


Herr Giraffe streckt so neugierig den Hals zu mir, dass ich ihn nicht ignorieren kann und auch nicht will. Giraffen sind sehr spezielle Tiere und ich freue mich über unseren Kontakt.

Schön, dass du näher kommst.

Du bist interessant und ich habe dich schon lange im Blick … ( ( Herr Giraffe lächelt mich an ) ) …

Hier in der Steppe bin ich das höchste Lebewesen und habe den Überblick. 

Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin sehr friedliebend.

Meine Größe habe ich nicht, um anderen Schaden zuzufügen. Mit meiner Größe sehe ich sehr weit und bin die Ruhe selbst.

Natürlich muss ich auch vorsichtig sein, weil sich hungrige Tiere nähern könnten. Das Leben in der Wildnis ist unberechenbar, aber mit meinem Panorama-Blick geht das viel besser.

Mit beiden Beinen fest auf dem Boden und den Kopf hoch erhoben  stehe ich da. Somit überschaue ich die kleine Welt, erkenne schnell  das Gute und das Gefährliche und kann mich auf beides angemessen vorbereiten. Wenn ich den Leckerbissen auf dem Strauch sehe, organsiert sich schon mein Magen und wenn sich eine Katze anschleicht, suche ich rechtzeitig das Weite. Alles ohne Hektik.

Ich schreite gemächlich voran, mit Ruhe und Bedacht. Dazwischen mache ich immer wieder Pausen, erhebe meinen Kopf und verschaffe mir Klarheit über die Welt  unter meinen Füßen.
Weiterlesen „~ mit hoch erhobenem Kopf ~“


Mein heutiger Botschafter ist klein, lebt unter der Erde und erzählt uns nichts über den Überblick, sondern über die Geborgenheit, die er während seiner Arbeit erfährt:

Ein Wurm zu sein ist wunderbar. Normalerweise siehst du mich nicht. Ich lebe unter der Erde, in der Erde, mit der Erde, geborgen im Schoß von Mutter Erde.

Hier habe ich meine Heimat. Ich fühle mich gehalten. Es ist wohlig warm.

Wenn ich mich fortbewege, kitzle ich Mutter Erde. Und das liebt sie. Dann grabe ich mich immer tiefer in sie hinein; dorthin, wo es nur Erde gibt; dorthin, wo es fein dunkel, fein warm, geborgen und sicher ist. Für Menschen ist das vielleicht mit dem Gefühl vergleichbar, wenn du dich in deine Decke einkuschelst oder dich innig an einen geliebten Menschen schmiegst. Du möchtest ganz verbunden sein, ganz tief, verschmelzen, eintauchen, gehalten werden, an nichts mehr denken.

Das Gleiche mache ich mit meiner geliebten Erde. Ich möchte ganz mit ihr verschmelzen und so kuschle ich mich immer weiter in sie hinein. Kuschelig, schnüselig, heimelig, einfach mmmmhm, …

Und dann, manchmal, mache ich eine Pause und fühle. Alles ist still. Es gibt nur mich und die Erde um mich und … keine Grenzen. Alles schwingt. 
Ja.

Und dann kuschle ich mich weiter, immer tiefer und tiefer. Glückseligkeit.
Weiterlesen „~ Liebe als Motivation ~“


Heute haben wir einen majestätischen Botschafter zu Gast, dessen Lebens­­philosophie auch ohne Worte aus ihm spricht. Er ruht in sich und gibt sein Geheimnis preis:

Das Wichtigste ist es, ruhig zu bleiben  und zu beobachten. Mit Stress und Hektik komme ich nicht weit. Dann sehe ich den Fisch vor lauter Fischschwarm nicht, habe kein klares Ziel und schnappe daneben.

Auch wenn sich mir Menschen oder Tiere nähern, bleibe ich erstmal ruhig und beobachte. Für die meisten erscheine ich unsichtbar. So bin ich sicher.

Hektik würde alle Augen auf mich lenken, mich zum Ziel machen und mich aus meiner Ruhe bringen.

Meine Ruhe schenkt mir Sicherheit. Ich weiß, wozu ich fähig bin und wann ich spätestens reagieren muss. Dann und erst dann bewege ich mich und fliege davon. Jede voreilige Reaktion ist Energieverschwendung.

Meine Lieblingsbeschäftigung ist es, ruhig am Wasser zu stehen und unsichtbar zu sein – sowohl für meine Leckerbissen als auch für die Gefahren rund um mich. Ich weiß, dass ich das kann. Und dieses Wissen beruhigt mich; dieses Wissen schenkt mir die Ruhe, die ich bin.
Weiterlesen „~ in der Ruhe … ~“


Zum Muttertag kommt heute ein kleiner, mutiger Botschafter zu Wort:

Na klar trau ich mich, so direkt zu dir zu gucken. Weißt du, ich bin neu hier auf der Welt und sowas wie dich habe ich noch nie gesehen. Es gibt hier so viel zu entdecken und ich freue mich und ich bin neugierig  und du bist interessant.     

Mir kann niemals nicht irgendwas passieren. Zu keiner Zeit. Keinesfalls. Ausgeschlossen. … ( ( das Elefantenbaby versucht mit seinem Fuß auf den Boden zu stampfen, um seinen Worten Gewicht zu geben ) ) …

Siehst du meine Mama über mir? Meine Mama ist groß und stark. Sie hat mich auf diese Welt gebracht. Nun passt sie auf mich auf. Schau mal, wie toll ich mich bei Mama verstecken kann.

Ich stehe im Schutze meiner Mama.
Weiterlesen „~ im Schutz der Mutter ~“


Der heutige Botschafter ist erstaunt, dass er zu Wort kommt; erstaunt, dass er überhaupt gesehen wird:

Wow, du siehst mich? Du sprichst mit mir?

Für die meisten Menschen bin ich unsichtbar und die, die mich dann doch entdecken, machen einen großen Bogen um mich. Dabei spüre ich eine Art Abscheu, Ekel – ich nehme Angst wahr  und weiß nicht wovor. Vielleicht haben sie Angst vor dem, was sie hässlich empfinden, was nicht in ihr Ideal von Schönheit fällt.

Das stört mich in keiner Weise. Wenn ich so darüber nachdenke, empfinde ich euch Menschen auch nicht schön, mit euren zwei schlaksigen Stecken unter dem Hintern. Es wundert mich, wie ihr euch überhaupt auf den Beinen halten könnt … Wobei – das gelingt eh nicht jedem: immer mal wieder fallen Menschen um, liegen oder sitzen auf dem Boden oder nehmen sich fremde Beine zu Hilfe oder Rollen.

Euren Einfallsreichtum bewundere ich, aber schön finde ich euch nicht – wenn ich mir über euch Gedanken machen würde. Aber das tue ich nicht.

Dieses Nachdenken darüber, ob etwa schön ist oder nicht bzw. wie so etwas wie aufrecht Stehen überhaupt funktionieren kann, ist mir eine Zeitverschwendung. Viel lieber bleibe ich bei mir, erfülle mein Leben mit Leben, mit Fressen, mit Schlafen, und – vor allem – mit Paaren. Ja, Fortpflanzung ist meine Lieblingsbeschäftigung. Ich möchte ganz ganz viele Nachkommen zeugen. Ich möchte mich vermehren.

Ob die Menschen mich schön finden oder nicht ist mir schnurzpiepegal.

Ich selbst bin zufrieden mit meinem Körper  und ich mache mir auch keine Gedanken darüber, ob ich schön bin oder nicht, ob ich mich hübsch finden darf oder nicht – ich fühle mich wohl in meiner Kröten-Hülle und das ist mir das wichtigste.

Aber wenn ihr so gerne kategorisiert und nachdenkt, habe ich noch einen Impuls für euch: Könnte es sein, dass ihr all das hässlich findet, wovor ihr Angst habt?

Wie gesagt, es ist mir nicht wichtig, dass die Menschen mich schön finden und eigentlich ist es mir auch egal, ob ihr vor mir Angst habt, aber …
… ich weiß nicht warum. Ich tue euch nichts.
Weiterlesen „~ Prädikat „schön“ ~“

Im Sternzeichen des Zwillings gibt es gerade einige Geburtstage zu feiern – auch mein eigener. Daher habe ich heute mal ein „älteres Semester“ zum Thema befragt:

Nein. Nein, ich bin nicht traurig. Mag sein, dass gerade eine gewisse Müdigkeit aus meinen Augen spricht, aber keine Trauer. Wir waren fein spazieren, dann gab’s Essen und jetzt ruhe ich mich aus – Mittagsschlaf auf dem warmen, weichen Sofa.

Weißt du, ich bin nun in diesem Abschnitt meines Lebens angekommen, wo ich mich ohne schlechtem Gefühl ausruhen darf. Ich muss nicht mehr überall vorne mit dabei sein, habe kaum mehr "Hummeln im Hintern" und darf die Verantwortung abgeben. Ich habe genug gesehen, gehört, habe das jugendliche Leben in vollen Zügen genossen. Ich war aufmerksam, hellwach und immer die Schnellste. Ich habe in meinem Leben viel erlebt.

Heute lebe ich ruhiger und lasse lieber anderen den Vortritt. Heute darf ich gemütlich weiter auf dem Sofa liegen, trotzdem draußen die Hölle los ist. Das geht mich nichts mehr an. Ich kann gelassen bleiben. Das ist die Würde des Alters. Es interessiert mich nicht mehr und ich bin auch nicht mehr dafür zuständig. Ich muss weder schlichten noch Ordnung schaffen. Ich darf mich ganz um mich selbst kümmern und Frauchen sorgt auch wunderbar für mich.

Wir nehmen es beide gemütlicher …
Weiterlesen „~ Würde des Alters ~“

In manchen Momenten brauchen wir Hilfe von außen, Unterstützung aus unserer Umwelt. Doch nicht jedem fällt es leicht, diese Hilfe anzunehmen. Daher haben wir heute einen Experten zu diesem Thema. Er erzählt uns von seinem Dienst im Seniorenheim:

Ich bin gerade im Einsatz. Für ein kurzes Gespräch nehme ich mir Zeit – jedoch nur kurz, weil ich gerne mit meiner ganzen Aufmerksamkeit  hier bin.

Mein Job ist es, durch das Heim zu streifen, jeden zu begrüßen und eine wohlige Atmosphäre zu schaffen. Von fast allen Bewohnern habe ich schon das Herz erobert. Sie schenken mir ihr Lächeln, eine liebevolle Berührung, freundliche Worte. Meine Arbeit ist ein Traum: ich bin im Dienste der Menschen unterwegs, ich bin hier im Altersheim der Therapeut auf vier Pfoten und habe einen wichtigen Platz.

Sobald mich jemand braucht, bin ich zur Stelle. Ich kann die Menschen schon von weitem „lesen“, komme in ihre Nähe und bleibe, solange sie mich an ihrer Seite möchten. Wenn jemand traurig ist oder sich zurückzieht, bin ich da. Bei uns im Heim ist niemand lange alleine.

Die Streicheleinheiten sind nicht immer angenehm. Trotzdem halte ich still und bleibe beim Menschen, solange er mich benötigt und es auch für mich erträglich ist. Ich bleibe, weil ich ein gutes Gefühl habe, weil ich dem Menschen guttue. Das spüre ich in meinem ganzen Körper und das macht mich sehr glücklich. Dafür bin ich hier.

Die meisten Menschen freuen sich, wenn ich schnurre, meine Augen zudrücke und ihnen um die Beine streiche. Dann strecken sie ihre Hände aus und wollen mich berühren. Sie streicheln über mein Fell, fühlen meinen warmen, weichen Körper, spüren die Vibration meines Schnurrens.

Ja, ich bin ein wirklich wichtiger Therapeut hier – nicht nur für die Bewohner. Auch die jüngeren Menschen, die hier arbeiten, haben ihre Freude an mir. Wenn sie mich sehen, vergessen sie die Schwere für einen Moment; ihr Herz öffnet sich und ein ehrliches, warmes Lächeln macht sich in ihrem Gesicht breit.

Oh, wie ich meinen Dienst liebe, meine Bestimmung
Weiterlesen „~ glücklich im Dienst ~“